Süddeutsche Zeitung vom 27. November 2010
Ein kleiner Abend in Braun
von Eva-Elisabeth Fischer

So haben sie sich das wohl auch gedacht, der Inszenator Cornel Franz und der Zither-Spieler Georg Glasl bei ihrem gelungenen musikalischen Alpen-Absturz ins Unheimelig-Bodenlose, „Alpen glühen. Match, Maiandacht und magische Gesänge“ betitel.

Glasl hat die Musik beeindruckend arrangiert, zieht von Zither zu Zither, vom Alpenländler ins Atonale. Er rupft, zupft, streichelt langfingrig und grandios die Saiten. Die Zither klingt mal nach Harfe, mal nach Cembalo und wird, wenn es sein muss, zum Schlagzeug. Salome Kammer, eine rotjoppige Päpstin, jodelt von der Lichtbrücke Helga Pogatschars „Alpenglühn“, Vokalisen, markant skandierend und synkopierend. Sie hat ihre Stimme überstrapaziert, aber wandelt als Drama selbst durch allerlei Klangseligkeiten.

Abendzeitung vom 27. November 2010 
Im Gezither flöten gehen von Alexander Altmann

Auf der Galerie taucht ein Springteuferl im knallroten Janker empor. Es ist die stimmgewaltige Sängerin Salome Kammer, die da Kunstjuchzer ausstößt, von denen man sich – „Hu-diola-ri“ – an Loriots Jodelschule erinnert fühlt.