Aufführungen im Rahmen der 13. münchener biennale 2012
(UA 10. Mai) im Schwere Reiter München

Video-Oper für zwei Sänger und Streichquartett

Konzept: Helga Pogatschar, Michael Bischoff
Komposition / Musikalische Leitung: Helga Pogatschar
Libretto: Achim Wagner
Bühne / Licht: Michael Bischoff
Video: Jörg Staeger
Produktionsleitung: Claudia Illi

Gesang: Monika Lichtenegger und Christian Hilz
Streichquartett: Joe Rappaport und Luciana Beleaeva (Violine), Gunter Pretzel (Viola) und Graham Waterhouse (Violoncello)

In ihrer neuen interaktiven Viedeo-Oper thematisiert die Münchner Komponistin Helga Pogatschar die Unmöglichkeit einer Wahrheit: „Mach Dir kein Bild“. Zentrales Moment von mystery ist die Infragestellung unserer Realitätswahrnehmung, von Realität überhaupt.

Angelehnt an Platons Höhlengleichnis, in dem für die von Geburt an in einer Höhle Gefangenen die Schatten an den Wänden zu realen Wesen werden, spielt mystery mit diesen Gefangenen, die zu ihren eigenen Schatten werden. Geht Platon von einer möglichen Erkenntnis aus, die sich beim Verlassen der Höhle gewinnen ließe, zweifelt mystery diese Erkenntnis an und entwirft weitere Schattenwelten, in lediglich größerem Aumaß. Die Gefangenen können sich zwar in diese Welten hinein begeben, darin wird aber – unter anderem über die Dekonstruktion von Sprache dargestellt – jeder scheinbare Erkenntnisgewinn, die Selbstgewissheit der Protagonisten bezüglich ihrer Umwelt und sich selbst, immer wieder aufgelöst. Sie bleiben Gefangene. Jeder Versuch, die jeweils mittelbare und unmittelbare Umgebung zu druchdringen, führt letztlich nur zu neuen und temporären Schattenwürfen an den Begrenzungen, die dem Verstand gesetzt sind.

Gefördert durch:
Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Fonds Darstellende Künste e.V., Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, Bezirk Oberbayern, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie Bayerischer Musikfonds